Für viele Religionswissenschaftler sind die Unterschiede zwischen den Religionen und Kulturen geschichtlich und dogmatisch bedingt, sie beruhten gleichwohl auf derselben Wirklichkeitserfahrung. Problematisch an jeder Rede vom „ursprünglichen“ Christentum oder Buddhismus ist jedoch, dass das Ursprüngliche uns immer nur in Vermittlungen, nicht direkt in der unmittelbaren Selbsterfahrung der ersten Anhänger zugänglich ist. So musste schon der „Stifter“ auf religionsgeschichtlich vorgeprägte Sprachformen zurückgreifen. Daraus entsteht eine besondere Konstellation von unmittelbarer (mystischer?) Erfahrung, Bildsprache und rationaler Argumentation, was in gleicher Weise für die Aussagen aller Mystiker gilt.